Diplom-Ingenieur Ingo Bömmels ist Sachgebietsleiter im Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Seit Jahren berät er die Unfallkassen und Berufsgenossenschaften zum Thema Elektromagnetische Felder (EMF) am Arbeitsplatz, hält Vorträge, führt Schulungen durch und ist an der Forschung sowie der Entwicklung von Regelwerken beteiligt. Außerdem führt er im Rahmen seiner Arbeit individuelle Bewertungen der Störbeeinflussung von aktiven Implantaten (HSM/ICD) gegenüber elektromagnetischen Feldern durch und bewertet, ob ein Beschäftigter mit einem Implantat an seinem Arbeitsplatz gefahrlos arbeiten kann. Mit Ingo Bömmels stand den Teilnehmer_innen des Arbeitskreises also ein erfahrener Experte Rede und Antwort zu all ihren Fragen. Der wichtigste Rat, den er ihnen mitgab, war: „Ein Arbeitsplatz mit elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldquellen ist nicht grundsätzlich gefährlich. Entscheidend ist, dass sowohl die Patienten als auch die Arbeitgeber die Gefahren kennen, um angemessen darauf reagieren zu können. Deshalb sollte ein Arbeitsplatz eines Implantatträgers bei der Wiedereingliederung individuell betrachtet werden.“
Der Defibrillator am Arbeitsplatz: Nicht jeder Arbeitsplatz mit elektromagnetischen Feldquellen ist gefährlich. Die tatsächlichen Gefahren und Gefahrenquellen sollten aber bekannt sein, deshalb, so Dipl.-Ing. Ingo Bömmels, sollte ein relevanter Arbeitsplatz individuell betrachtet werden.
Manchmal sind es die Gespräche am Rande der Tagung, die wichtiges zutage fördern ... und die auch zu neuen Einsichten und Ideen führen: Ein wichtiges Anliegen der Defi-Liga ist es, immer auch ein offenes Ohr für die Angehörigen von Defi-Patienten zu haben. Denn nicht selten sind sie es, die den Plötzlichen Herztod ihrer Partner oder Kinder miterleben. Die rechtzeitig Hilfe holen oder beherzt mit den lebensrettenden Maßnahmen beginnen. Die aber nach einer geglückten Wiederbelebung weder kardiologische noch psychologische Unterstützung bekommen.
Die Defi-Ausweise und die in ihnen enthaltenen Begriffe und Kürzel sind vom Hersteller abhängig, deshalb kann man keinen einheitlichen Begriffskatalog erstellen. Hier haben wir aber einige wichtige Kürzel für Sie zusammengefasst:
In der Regel ist auf einer der ersten Seiten eingetragen, welche Elektrode (n) und welches Gerät implantiert ist/sind. Neben einer genauen Bezeichnung des Typs wird die Seriennummer mit angeführt
Brady: Zeigt an, ab wann der Defi langsame Störungen abfängt, also als Schrittmacher arbeitet. Je nach implantiertem Gerät geben die Kürzel DDD, DDI, VVI, VDD den Schrittmacher-Modus an (Stimulation nur in der Kammer, Stimulation in Vorhof und Kammer)
Tachy: Zeigt an, ab wann der Defi schnelles Herzrasen nach oben abfängt.
VT: Das ist eine programmierbare Zone. Ist der Herzrhyhtmus schneller als die programmierte Grenze, können Überstimulationsimpulse oder Schocktherapien abgegeben werden.
VT 1: ist eine zweite programmierbare Zone (unterhalb der VT-Zone). Ist der Herzrhythmus schneller als die programmierte Grenze, können wiederum Überstimulationsimpulse oder Schocktherapien abgegeben werden.
VF: ist die programmierbare Schockzone. Ist der Herzrhythmus schneller als die programmierte Grenze, werden in der Regel Schocktherapien vom Gerät abgegeben.
ATP: Abkürzung für das 'antitachykarde Pacing /Überstimulationsimpulse ' Gibt Auskunft über die schmerzlosen Therapie, die der Defi abgibt, bevor er schockt.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass es bestimmte seelische Aspekte gibt, die beim Tragen eines Defibrillators von Bedeutung sind. In dieser Information sollen diese Aspekte näher erläutert werden. Sie können dieses Info-Blatt auch Ihrem Partner/In oder anderen Familienmitgliedern zu lesen geben. Viele Informationen sind auch für Ihre Familie interessant und oft kommt man darüber miteinander ins Gespräch.
Am 28. September wurde Angelika Däne live in der WDR-Sendung Neugier genügt - Redezeit (WDR 5) interviewt.
Sie berichtet über ihr eigenes Leben, die verschiedenen Erkrankungen des Herzens und ihre Tätigkeit als Vorsitzende des HERZ IN TAKT Defi-Liga e.V.
Hören Sie doch mal rein:
Schwerbehinderte Menschen werden in ihrem Leben in verschiedenen Bereichen unterstützt – unter anderem stehen ihnen zahlreiche steuerliche Erleichterungen zu.Diese können zum Teil erheblich sein und reichen – je nach dem Grad einer Behinderung oder den eingetragenen Merkzeichen im Behindertenausweis – vom pauschalen Freibetrag über die Erstattungen von Sonderausgaben bis zum Erlass der Kraftfahrzeugssteuer. Da Defi-Patienten in der Regel einen Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent zuerkannt wird, gehen wir in Teil 3 unserer Artikelreihe auf diese steuerlichen Vorteile ein.
G – H – 100 ? Auch wenn die Zahlen und Buchstaben eher an ein Nummernschild erinnern: Tatsächlich sind dies Zeichen, die so oder in anderen Kombinationen auf Schwerbehindertenausweisen zu finden sind. Was sie bedeuten, welche Informationen Sie sonst noch auf dem Schwerbehindertenausweis finden und wozu er berechtigen kann: Dazu haben wir für die zweite Folge unserer Reihe recherchiert. Entstanden ist eine Übersicht, die darlegt, unter welchen Voraussetzungen es zu bestimmten Einträgen in den Schwerbehindertenausweis kommt – auch wenn jede Krankengeschichte natürlich individuell geprüft werden muss. Vorab beruhigend ist vielleicht, dass der Ausweis keine Informationen über eine konkrete Krankheit preisgibt. Es geht dort nur darum, den Grad Ihrer Behinderung sowie Ihre Rechte und Ansprüche auf Nachteilsausgleiche offiziell zu dokumentieren.
Wenn ein Notarzt oder die Rettungssanitäter ins Haus kommen müssen, dann ist es meistens eilig. Nicht selten treffen sie dann dort auf Patienten, die bereits eine umfangreiche Krankheitsgeschichte haben und deshalb bestimmte Medikamente entweder nehmen oder unbedingt vermeiden müssen – zum Beispiel, weil sie allergisch darauf reagieren. Und oft genug treffen sie auch auf Angehörige, die zu aufgeregt sind, um auf die Schnelle präzise Angaben über die Medikation und das Krankheitsbild zu machen. Damit es im Notfall schnell gehen kann, nimmt nun die sogenannte „Notfalldose“ für alle Beteiligten den Stress aus der Situation.
Auf der Tagung 2016 hatten wir die Geschichte von Frank Detlef Busch aufgezeichnet. Einem Mann, der einen Plötzlichen Herztod überlebte und dessen Krankheitsgeschichte damit erst begann. Die Kurzfassung: Am Ende mehrerer Eingriffe und Therapien sind sowohl sein Innenohr als auch sein Gleichgewichtsorgan geschädigt – irreversibel. Auf der Tagung 2016 musste Frank Detlef Busch noch alle Kraft aufbringen, beim Gehen nicht zu straucheln. Seine damalige Perspektive war: Es wird besser, aber es wird nie wieder gut. Sein damals größter Wunsch: „Ich möchte wieder arbeiten und Fahrrad fahren.“ Seine Krankenkasse war von einem Fahrrad nicht zu überzeugen. Jedenfalls stand es nicht auf der Liste derjenigen Dinge, die sie zu therapeutischen Zwecken bezahlen wollten. Wie schnell dieser Wunsch dennoch in Erfüllung gehen sollte, hätte Frank Detlef Busch damals nicht für möglich gehalten.
Es gibt viele Gründe, warum Menschen arbeiten, obwohl sie bereits in Rente sein könnten: Manche wollen es, weil sie sich fit fühlen oder ihre Arbeitskraft begehrt ist. Manche müssen es, weil die Rente sonst nicht reicht. Am 25. November 2016 hat der Deutsche Bundestag deshalb beschlossen, Menschen einen flexibleren Wechsel vom Arbeits- ins Rentenleben zu ermöglichen[1]. Wie sich dieses „Flexi-Renten-Gesetz“ auswirkt und welche Rechnung alle Rentner in spe unbedingt aufmachen sollten – das erläuterte Jörg Merker von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) einem interessierten Publikum in seinem Arbeitskreis. Die DRV ist der wichtigste Träger der Alterssicherung in Deutschland und wird deshalb auch oft als „Erste Säule“ der Alterssicherung bezeichnet.