Als Eröffnungsredner der diesjährigen Tagung war Prof. Dr. med. Jürgen Sindermann zu Gast, der über eine Erkrankung sprach, die im engeren Sinn gar kein eigenständiges Krankheitsbild ist: Gemeint ist die chronische Herzschwäche (Herzinsuffizienz), die genau genommen als Endstadium vieler verschiedener Herzerkrankungen zu begreifen ist. Professor Sindermann ist Leiter der Interdisziplinären Sektion Herzinsuffizienz im Universitätsklinikum Münster (UKM). Dort werden in enger Zusammenarbeit mit den kardiologischen Kliniken des UKM und der Klinik für Herz-und Thorax-Chirurgie Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz stationär und ambulant betreut.
Unter dem Begriff „Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ versammeln sich zahlreiche Krankheiten, die das Herz und die Blutgefäße betreffen. Zu den häufigsten zählen die Koronare Herzkrankheit (KHK), die Herzinsuffizienz, der Schlaganfall und der Bluthochdruck. Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Alleine in Deutschland starben 2021 laut Statistischem Bundesamt 338.000 Menschen daran. Doch jeder Mensch kann präventiv einiges dafür tun, der Entwicklung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung vorzubeugen. Dr. med. Gabor Egervari, Facharzt für Kardiologie, Innere Medizin und Nephrologie mit eigenen Kardiologischen Praxen in Münster und Dortmund, leitete dazu auf der Tagung 2024 einen Arbeitskreis. Dort gab er seinen Gästen einen Überblick über die Möglichkeiten der Prävention und ging außerdem auf gängige Therapieansätze ein. Aufgrund ihrer verschiedenen Ursachen bzw. Ausprägungen ist die Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen komplex und von Fall zu Fall verschieden. Wer mochte, konnte Dr. Egervari jederzeit zur eigenen Situation Fragen stellen, so dass sich wieder einmal zeigte: Es lohnt sich, die Tagung der Defi-Liga nicht nur nachzulesen, sondern auch zu besuchen.
Am Tag des Herzens 2023 hatten Besucher*innen nicht nur die Möglichkeit, sich an Infoständen zu informieren – es gab auch mehrere Vorträge. Kardiologe Dr. med. Florian Reinke sprach zum Beispiel über das Thema Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Doch bevor der Leitende Oberarzt an der Klinik für Kardiologie II – Rhythmologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) die Ursachen, Symptome und Therapien beleuchtete, konnten die Zuhörer*innen erst einmal frei ihre Assoziationen dazu äußern. Die Stichworte signalisierten, dass viele unter ihnen waren, die bereits Erfahrungen mit dieser Erkrankung hatten. Doch der Reihe nach:
Für den letzten Online-Gesprächskreis in 2022 hatte Gastreferent Dr. med. Marcus Möllenberg ein komplexes Thema im Gepäck: Es ging um die sehr vielseitige Krankheit „Sarkoidose“, die sich auch auf das Herz auswirken kann.
Pressemitteilung der UKM/aw vom 20.08.2020
Weil die Diagnose Herzinsuffizienz bei einer immer älter werdenden Bevölkerung immer häufiger gestellt wird, stellt sich das UKM (Universitätsklinikum Münster) in diesem im Bereich neu auf. Dazu haben die Klinik für Kardiologie I (Leitung Prof. Dr. Holger Reinecke) und Klinik für Herzchirurgie (Leitung Prof. Dr. Sven Martens) gemeinsam die Interdisziplinäre Sektion Herzinsuffizienz ausgegründet. Geleitet wird die Sektion von Prof. Dr. med. Jürgen Sindermann.
Einmal mehr hieß es beim jüngsten Gesprächskreis: „Wir brauchen zusätzliche Stühle!“ Weit über dreißig Teilnehmer_innen waren in die Akademie Franz Hitze Haus gekommen, um von Dr. med. Shahram Ramtin mehr über das Vorhofflimmern zu erfahren. Dr. Ramtin ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie im Ärzteteam der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie der Niels-Stensen-Kliniken in Osnabrück (Stand 2020, heute Franziskushospital Münster). Bevor er in das Thema des Tages einstieg, warb er aktiv bei den Gästen darum, die Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen.
Herzinsuffizienz wächst sich zur Volkskrankheit aus. Bei der Hälfte der Erkrankten handelt es sich um die bis vor wenigen Jahren kaum erkannte diastolische Herzinsuffizienz. Betroffene schleppen sich mit Atemnot und Wassereinlagerungen durch den Alltag – eine medikamentöse Therapie gibt es bisher nicht. Ein neues minimalinvasives Verfahren gibt Patienten jetzt Hoffnung: Das UKM (Universitätsklinikum Münster) ist weltweit eines von nur zehn Zentren, das dieses inzwischen zugelassene Verfahren jetzt im Rahmen einer Beobachtungsstudie durchführt.
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Pressemitteilung des UKM vom 25.10.2019
Aus dem Josephs-Hospital in Warendorf war Oberarzt Dr. med. Norbert Wistorf angereist, um mit seinen rund 25 Gästen über ihre Medikamente zu sprechen. Dem Kardiologen lag dabei daran, zu erläutern, warum sie ihre jeweilige Therapie erhalten und was diese erreichen soll. Dazu ging Dr. Wistorf zunächst auf einzelne Herzkrankheiten ein, bevor er die individuellen Fragen der Teilnehmenden aufgriff. Diese können hier im Einzelnen nicht wieder gegeben werden. Nur so viel: Die Teilnehmenden waren so interessiert, dass sie am liebsten noch viel länger weiter gemacht hätten.
Vielen ist Dr. Daniel Zandt noch als Referent eines Gesprächskreises bekannt, in dem es um die Herzschwäche ging – oder Herzinsuffizienz, wie sie medizinisch heißt. Seit 2015 behandelt der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Notfall- und Sportmediziner in seiner eigenen Kardiologischen Facharztpraxis in Lengerich vor allem alle Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sowie der Gefäße. Weitere Schwerpunkte sind die Prävention und die Sportkardiologie. Auch zur Tagung war Dr. Zandt nach Münster gekommen, um mit den Patienten sowohl über diese Volkskrankheit zu sprechen, als auch über die Möglichkeiten der Prävention. Denn Patienten können selbst einiges tun, um ihre Situation zu verbessern. So entstand eine rege Gesprächsrunde, die nicht nur medizinisch aufklärte, sondern auch dazu ermutigte, selbst gegen die Herzschwäche aktiv zu werden.
Wenn es um den Defi geht, denken viele zuerst an seine Qualität als Lebensretter. Was er außerdem für ICD-Patienten leisten kann – dieser grundsätzlichen Frage widmete sich Dr. med. Christian Reiner, Leiter der Elektrophysiologie des St. Franziskus-Hospitals in Münster, beim letzten Gesprächkreis vor der Sommerpause. Rund 30 Patienten und Angehörige kamen trotz der hochsommerlichen Temperaturen zu seinem Vortrag in die Akademie Franz Hitze Haus. Belohnt wurden sie mit einem spannenden Vortrag sowie einem angeregten Arzt-Patienten-Austausch, bei dem Dr. Reiner mit großer Empathie und in leicht verständlichen Worten auf alle Fragen der Gäste einging. Deutlich wurde an diesem Abend vor allem das Anliegen des Kardiologen, eine Therapie stets von der Grunderkrankung eines Patienten ausgehend zu behandeln sowie den ICD möglichst so zu programmieren, dass inadäquate Schocks vermieden werden.