Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet die Herzschwäche als verminderte körperliche Belastbarkeit aufgrund einer Funktionsstörung der Herzkammer(n). „Klinisch“, so Dr. Reinke, „äußert sich dies so, dass das Herz es nicht mehr schafft, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen.“ Zu den typischen Symptomen, die Betroffene bemerken, zählen Atemnot, Müdigkeit, Einlagerung von Wasser im Körper, nächtlicher Harndrang, Appetitlosigkeit und Schwindel. In Deutschland leben rund vier Millionen Menschen bereits mit dieser Diagnose. „Mit zunehmendem Alter steigt dieses Erkrankungsrisiko, so dass rund 25 Prozent der Menschen zwischen 80 und 85 Jahren eine Herzschwäche entwickeln – wobei Frauen meist später erkranken als Männer.“

Die Ursachen einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

„Ursache einer Herzschwäche“, so Dr. Reinke, „können alle Erkrankungen sein, die sich auf den Herzmuskel auswirken. Hierzu zählt vor allem der hohe Blutdruck und die koronare Herzerkrankung (KHK). Letztere kann zu Herzinfarkten führen, was eine reduzierte Pumpleistung zu Folge hat. Die zugrundeliegende Arteriosklerose führt zu Ablagerungen an den Herzkranzgefäßen. Typische Risikofaktoren sind Übergewicht, hoher Blutdruck, zu hohe Cholesterinwerte und Diabetes. Aber auch Bewegungsmangel und das Rauchen spielen hier eine große Rolle. Seltenere Ursachen sind Herzklappenfehler, bestimmte Formen von Herzrhythmusstörungen, genetisch bedingte Herzerkrankungen oder eine durchgemachte Herzmuskelentzündung. Wer unter einer Schlafapnoe leidet, sollte die damit verbundenen Atemaussetzer nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie haben eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff zur Folge und erhöhen unter anderem den Blutdruck und begünstigen das Auftreten von Herzrhythmusstörungen.

Einteilung der Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

Wie alle Herzkrankheiten, wird auch die Herzinsuffizienz in verschiedene Kategorien eingeteilt. Eine dieser Kategorien ist die „NYHA-Klassifikation“ der New York Heart Association (NYHA). Weltweit richten sich Mediziner, Kliniken und Krankenkassen an dieser Klassifizierung aus, um den Schweregrad einer Herzschwäche eindeutig zu beschreiben und daraus Therapieempfehlungen herzuleiten. Nicht immer ist der gesamte Herzmuskel betroffen, so dass man die Herzinsuffizienz auch anhand ihrer Lokalisation im Herzen beschreibt. Außerdem teilt man ihren Verlauf in ein akutes und in ein chronisches Stadium ein. Und schließlich unterscheidet man, ob der Herzinsuffizienz ein systolischer oder ein diastolischer Mechanismus zugrunde liegt. Um den Unterschied dieser beiden Mechanismen zu verstehen, kann man das Herz mit einem Schwamm vergleichen: Drückt man ihn mit der Hand stark zusammen, fließt viel Wasser heraus. Je schwächer man drückt, umso mehr Wasser bleibt im Schwamm zurück. Bei der systolischen Herzinsuffizienz ist der Herzmuskel zu kraftlos, um sich optimal zusammenzuziehen. Es fließt deshalb weniger Blut in den Körper. Bei der diastolischen Herzinsuffizienz ist das Herz wie ein steifer Schwamm, der sich nur schwer zusammendrücken lässt und deshalb kaum Wasser aufnehmen kann.vgl. 1

Die Therapie der Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

Unabhängig vom Schweregrad sind die übergeordneten Ziele jeder Therapie, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen, Krankenhausaufenthalte zu vermeiden und die Lebensprognose der Betroffenen zu verbessern. Das therapeutische Spektrum reicht dabei von der medikamentösen Basistherapie über den Einsatz verschiedenster Defi-Technologien bis zur Implantation von Kunstherzen und der Herztransplantation.

Lässt sich die Ursache einer Herzinsuffizienz sogar beheben, konzentrieren sich natürlich alle Kräfte erst einmal darauf. „Die gute Nachricht ist“, appellierte Dr. Reinke zum Abschluss seines Vortrags an sein Publikum: „Sie haben es selbst in der Hand, Lebensstil bedingte Risikofaktoren für eine Herzinsuffizienz auszuschalten. Zum Beispiel, indem Sie auf das Rauchen verzichten, wenig Alkohol trinken, sich herzgesund ernähren, Übergewicht reduzieren und sich regelmäßig wenigstens moderat bewegen. Ihr Herz wird es Ihnen danken.“

Quellen:

Vortrag und Charts Dr. med. Florian Reinke

https://www.ratgeber-herzinsuffizienz.de