Zum Gesprächskreis am 4. Mai 2018 war Dr. Markus Engelen gekommen. Er ist Kardiologe am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Schüchtermann-Kliniken am Standort Osnabrück. Dort arbeitet er mit zwei weiteren Kardiologen, einem Facharzt für Pneumologie und einem Psychologischen Psychotherapeuten zusammen und macht dort neben der konservativen Kardiologie unter anderem auch Defi-Abfragen. Zuvor war er lange Zeit in der HTX- und Herzinsuffizienz-Ambulanz des Universitätsklinikums Münster (UKM) tätig und kennt deshalb sowohl die klinische Nachsorge nach einer Defi-Implantation als auch die Perspektive eines niedergelassenen Kardiologen. Die rund 30 Gästen erfuhren von Dr. Engelen, warum die reine Defi-Abfrage seiner Meinung nach den Besuch bei einem Kardiologen nicht ersetzt.
Immer wieder hört man: Der Defi verursacht Schulterprobleme. Ganz so stimmt das nicht, wusste Liz Kühlert in ihrem Arbeitskreis „Defi und Schulter“ zu berichten. Sie ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie im Mathias-Spital in Rheine und in ihrem Arbeitskreis ging es in der Hauptsache um die Sorge, die viele Defi-Patienten haben, dass der Defi Schultererkrankungen befördert oder auch die Behandlung von typischen Schultererkrankungen bzw. Schulterverletzungen beeinträchtigen kann. Im Anschluss an den Arbeitskreis fasste Liz Kühlert die Ergebnisse kurz zusammen.
Mehrere Entwickler bieten inzwischen Apps an, mit denen im Falls eines Falles die wichtigsten medizinischen Daten auf dem Handy angezeigt werden.
Ergänzt werden dies Angebote auch durch Notfall-Armbänder oder Notfall-Katen, auf denen die wichtigen Daten stehen, die Rettungskräften eine schnelle Hilfe ermöglichen.
Weiter Informationen für Android-Nutzer/innen: https://notfall-id.de/
iPhone-Nutzer/innen können mit der Health-App eine ähnliche Funktion einrichten.
Man kann sie wohl als Volkskrankheit bezeichnen. Die Rede ist von der Herzschwäche – oder Herzinsuffizienz, wie sie medizinisch heißt. Sie betrifft nicht nur 1,8 Mio. Menschen[1] in Deutschland, sie ist außerdem tückisch: denn tatsächlich sind die Sterberaten von Herzinsuffizienz-Patienten höher die der meisten Krebspatienten. Weil die Lage für viele aber gar nicht hoffnungslos sein müsste, begann der Kardiologe Dr. Daniel Zandt seinen Impulsvortrag beim Oktober-Gesprächskreis mit folgendem Appell: „Wenn alle Patienten die Diagnose Herzschwäche ähnlich ernst nehmen würden wie eine Krebsdiagnose, dann wäre schon viel erreicht.“ Verfolgte man die Fragerunde im Anschluss an den mit über 40 Gästen erneut mehr als gut besuchten Gesprächskreis, kann man nur sagen: Viele waren genau deshalb gekommen: Um von Dr. Zandt zu hören, was es mit der Herzschwäche auf sich hat und was sie persönlich tun können, um ihr aktiv zu begegnen.
In der Medizin bezeichnet man das aktuell als maßgebend anerkannte Handeln oder Verfahren als Goldstandard – sowohl in der Diagnose, als auch in der Therapie oder in der wissenschaftlichen Forschung. Mit dem medizinischen Fortschritt verändert sich dieser Goldstandard. Der jeweils aktuelle Goldstandard markiert daher immer auch den Status Quo, an dem sich eine neue Therapie, eine neue Diagnoseform oder ein wissenschaftliches Verfahren messen muss. Privatdozent Dr. Gerrit Frommeyer, Oberarzt am Universitätsklinikum Münster (UKM), war zur Tagung gekommen, um in seinem Arbeitskreise über den derzeitigen Goldstandard der ICD-Programmierung zu informieren.
Grundsätzlich kann man Grapefruits wohl als gesunde Nahrungsmittel bezeichnen. Stimmt auch – gäbe es da nicht ihre Wirkung auf eine stattliche Reihe von Arzneimitteln. Forscher haben festgestellt, dass die Früchte einen Stoff enthalten, der die Wirkung bestimmter Arzneimittel enorm verändern kann. Zum Teil mit gefährlichen Folgen. Da viele häufig verschriebene Arzneimittel mit der Zitrusfrucht reagieren, empfiehlt die Pharmazeutin Isabel Waltering allen Defi-Patienten vor dem Verzehr von Grapefruits die Überprüfung ihrer Medikation durch einen Arzt oder Apotheker.
Birgit Schlepütz: Professor Hoffmeier, Sie sind Herzchirurg am Universitätsklinikum Münster und haben heute über Organspende gesprochen. Es gibt große Kampagnen, die die Organspende ins Bewusstsein der Menschen rücken. Trotzdem bleiben die Wartezeiten auf ein neues Herz lang. Die Therapie setzt deshalb auf Alternativen. Was sind das für Alternativen? Können Sie uns ein, zwei Beispiele nennen?
Es gibt Patienten, deren Herz so schwach pumpt, so dass ihnen nur die Transplantation eines Spenderherzens oder die Implantation eines Kunstherzens helfen kann. Beide Therapien sind schwierige chirurgische Eingriffe, die zur sogenannten Hochrisikochirurgie zählen. Professor Dr. Andreas Hoffmeier ist Leitender Oberarzt der Klinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Münster (UKM) und hat bereits zahlreiche Spenderherzen transplantiert.
Aus dieser Erfahrung heraus teilt er auch die Meinung der Deutschen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (DGTHG), dass die Transplantation eines Spenderherzens bei einer terminalen – also ausgeprägten – Herzschwäche die beste chirurgische Therapieform ist: „Wir erreichen damit so stabile Überlebensraten, dass sie der Implantation eines Kunstherzens nach wie vor überlegen ist.“
Den zweiten Tagungstag eröffnete Andreas Sukau von der Firma Boston Scientific. Er sprach über „sein“ Unternehmen, seine Arbeit und über technologische Aspekte von ICD-Systemen. Immer wieder trat er dazu auch in den Dialog mit den Teilnehmer_innen. Da der Medizintechniker es verstand, auf sehr anschauliche und leicht verständliche Weise über die Technik heutiger Defibrillatoren zu sprechen, flogen ihm die Fragen nur so zu. Da viele davon das Thema Batterien betrafen, finden Sie im Anschluss an diesen Artikel die wichtigsten Informationen dazu in einem Interview.
Im vergangenen Jahr hatte Isabel Walterings Arbeitskreis so viel positive Resonanz hervorgerufen hatte, dass die Pharmazeutin in diesem Jahr vor dem gesamten Plenum sprach. Mit Verve präsentierte sie einen Vortrag über die Wechselwirkungen von Medikamenten, der mit vielen praktischen Beispielen und einer wohltuenden Portion Humor gespickt war. Ihre wichtigste Botschaft aber meinte Isabel Waltering sehr ernst: „Kein Medikament ist harmlos.“ Deshalb sei es wichtig, dass Ärzte und Apotheker alle Medikamente kennen, die Patienten einnehmen. Der neue bundeseinheitliche Medikationsplan könne dabei helfen. Der folgende Artikel geht insbesondere auf diesen Medikationsplan ein. In einem Interview mit der Referentin gibt diese Tipps um die eigene Medikamentenpalette im Griff zu behalten.
Ihr Vortrag war schon eine ganze Weile zu Ende, da standen die Tagungsgäste immer noch Schlange bei Isabel Waltering. Unermüdlich beantwortete die Pharmazeutin deren Fragen zu den möglichen Wechselwirkungen ihrer Medikamente. In einem anschließenden Gespräch fasste Isabel Waltering noch einmal zusammen, was sie den Tagungsgästen mit auf den Weg geben möchte und was Patienten tun können, um den Überblick über ihre Medikamente zu behalten.