Arbeitskreis: "Passt das auch alles zusammen? Wechselwirkungen von Arzneimitteln" mit Isabel Waltering
Viele Defi-Träger_innen nehmen zahlreiche Medikamente ein. Besonders, wenn sie unter weiteren Erkrankungen leiden. Bei machen kommt da ein wahrer Cocktail zusammen. Darüber, wie solche Arzneimittel zusammen wirken – oder sich gegenseitig in ihrer Wirkung behindern – sprach Isabel Waltering mit ihren Gästen. Zur Verdeutlichung des Problems ging die Pharmazeutin und Apothekerin aus Münster gleich in medias res. Zahlreiche Fallbeispiele und ihre Fähigkeit, auch spontan sehr individuelle Fragen zu beantworten, ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Gut informiert und begeistert von den aufschlussreichen Ausführungen von Frau Waltering verließen viele Gäste den Arbeitskreis mit der Idee: "Hoffentlich kommt sie nächstes Jahr wieder." "Ja," können wir antworten, "sie kommt!".
Auch Defi-Träger können Sport treiben. Das ist die einfache, aber hoffnungsvolle Erkenntnis, die die Teilnehmer_innen aus dem Arbeitskreis mit Referent Stefan Wahden mitnahmen. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, denn es kommt auch auf die Ursache für die Defi-Implantation und die möglichen Begleiterkrankungen der Patienten an. So können viele Menschen mit einem angeborenen Herzfehler wie dem Brugada Syndrom durchaus ambitioniert Sport treiben, während Menschen mit einem überlebten Ereignis und zusätzlichen Erkrankungen auch beim Sport den einen oder anderen Gang zurückschalten müssen.
Arbeitskreis "Erste Hilfe im Alltag" mit Rüdiger Körmann, Soest und Werner Nolte, Münster
Rüdiger Körmann und Werner Nolte hatten für den Arbeitskreis Erste-Hilfe menschengroße Puppen mitgebracht. An ihnen demonstrierten die beiden ausgebildeten Lebensretter zum Beispiel, wie man einer leblosen Person effektiv hilft. Ihr Arbeitskreis stand gleich zwei Mal auf dem Programm und war sowohl Samstag als auch Sonntag gut besucht. Vielen Teilnehmer_innen wurde im Rahmen der Gespräche auch noch einmal bewusst, wie lange ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs bereits zurückliegt. Und wie wichtig es ist, das eigene Wissen für eine Notsituation regelmäßig aufzufrischen.
Arbeitskreis "Aktuelles aus der S-ICD Therapie" mit Dr. med. Florian Reinke, Kardiologe im UK Münster
Oberarzt Dr. Florian Reinke ist als Kardiologe im Universitätsklinikum Münster nicht nur Spezialist für die Implantation transvenöser Defibrillatoren (ICD) – er kennt sich auch bestens mit subkutan implantierten Defibrillatoren (S-ICD) aus. Seit 2010 werden diese im Universitätsklinikum Münster implantiert. Bevor Dr. Reinke in seinem Arbeitskreis die individuellen Fragen der Teilnehmer_innen zum Thema S-ICD beantwortete, gab er zunächst einen kurzen Überblick über die Entwicklung der gesamten ICD-Therapie inklusive der Geräte und Sonden.
Arbeitskreis Informationen zum Schwerbehindertengesetz mit Ralph J. Jurisch
Rechtsanwalt Ralph Jurisch gab den Teilnehmer_innen seines Arbeitskreises seine langjährigen Erfahrungen rund um die Beantragung einer Schwerbehinderung weiter. Dazu gehörte vor allem ein Überblick über die Antragstellung und das rechtliche und gerichtliche Verfahren – aber auch über mögliche Widersprüche und Klagen. Anschließend ging Ralph Jurisch auf die Abschnitte der Versorgungs-Medizin Verordnung ein, die sich speziell auf Menschen mit Herz- und Kreislauferkrankungen beziehen. Vor allem aber beantwortete Ralph Jurisch präzise und kenntnisreich alle Einzelfragen, die aus dem Plenum kamen. Umfangreich aufgeklärt, endete nach 90 Minuten ein Arbeitskreis, in dem der Referent es bestens verstand, komplizierte rechtliche Sachverhalte verständlich zu erläutern.
Viele Defi-Patienten leben mit Ängsten. Bei den einen liegen sie wie ein Grundrauschen unter ihrem Alltag, bei anderen tauchen sie eher situationsbezogen auf. Eine der Ängste, die fast alle teilen, ist die vor einem plötzlichen Schock. Diese Angst kann lähmen. Sogar so sehr, dass Defi-Träger sozial vereinsamen, weil sie sich buchstäblich nicht mehr „vor die Tür“ trauen. So verzichten sie zum Beispiel auf Freizeitaktivitäten, Sport oder den Besuch von Veranstaltungen – weil sie glauben, damit das Risiko eines (neuerlichen) Schocks zu verringern. Weil die Angst nicht nur das Verhalten der Patienten selbst lähmt, sondern sich auch auf ihre Angehörigen auswirken kann, sollten möglichst viele Tagungsgäste in diesem Jahr die Chance bekommen, den Arbeitskreis zu besuchen. Er fand deshalb an beiden Tagen statt – und war auch an beiden Tagen voll besetzt. Referentin war wieder die psychologische Psychotherapeutin Silvia Dalhoff. Sie begleitet die Tagung seit Langem und kennt viele der Teilnehmenden aus vorherigen Jahren.
Das Reisen war auch in diesem Jahr für die für Defi-Patienten wieder ein wichtiges Thema. Dr. Sven Kaese informierte in einem Arbeitskreis umfassend über die Rahmenbedingungen einer Reise mit dem Defi. Eine gute Vorbereitung, so zeigten seine Ausführungen, ist dabei bereits die halbe Miete. Zusammengefasst finden Sie im Folgenden einige Hilfestellungen, die Dr. Kaese den Arbeitskreis-Besuchern mit auf den Weg gab. Er führt im Department für Kardiologie und Angiologie am UKM die medizinische Reiseberatung durch. Patienten können sich bei ihm umfassend zu allen Fragen und Reisethemen beraten lassen.