Dr. med. Wiebke Dohrn
Schlafstörungen sind weit verbreitet und schnarchende Bettnachbarn sind mitunter laut und störend. Viele Paare entscheiden sich in so einem Fall für getrennte Betten. Dies ist eine Methode, der Störung auszuweichen. Das Schnarchen selbst hört aber dadurch nicht auf. Und manchmal sind diese nervigen Geräusche auch nur die Vorstufe einer Apnoe – einer »Nicht-Atmung«. Dr. Wiebke Dohrn kennt dieses Phänomen. Sie geht am Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin in Solingen täglich mit schlafgestörten Patienten um. Mit den Teilnehmer_innen sprach sie insbesondere über die obstruktive Schlafapnoe. Sie ist mit 90% die am weitesten verbreitete Form der schlafbezogenen Atmungsstörungen. Zwei bis vier Prozent der Gesamtbevölkerung leiden an ihr – Männer ab dem 40. Lebensjahr sogar zu 20 bis 40 Prozent.
Der Begriff der Schlafhygiene fasst alle Maßnahmen und Verhalten zusammen, die einen gesunden Schlaf fördern. Auch ICD-Patienten können von den Vorschlägen und Tipps für einen gesunden Schlaf profitieren. All diese Tipps sind übrigens nicht dazu gedacht, auf die ein oder andere lieb gewonnene Gewohnheit zu verzichten und ein fades, ödes Leben zu führen. Sie sollen im Gegenteil dabei helfen, dass auf eine gute Nacht ein aktiver und erfüllter Tag folgen kann.
Damit der Körper in einem gleichen biologischen Rhythmus bleiben kann, sollte jeder versuchen, regelmäßig zur gleichen Zeit aufzustehen und zu Bett zu gehen.
Schlafphasen von mehr als acht Stunden pro Nacht oder längere Schlafphasen während des Tages können Schlafstörungen verstärken. Ein »Tages-Nickerchen« sollte vor 15 Uhr stattfinden, und nicht länger als 30 Minuten dauern. Dann hebt es nicht nur die Stimmung, sondern verhindert auch Einschlafstörungen am Abend.
Alkohol hilft zwar manch einem beim Einschlafen, beeinträchtigt aber in der Regel das Durchschlafen. Dies gilt besonders für die zweite Nachthälfte. Trinken Sie deshalb etwa zwei Stunden vor dem Zubettgehen keinen Alkohol mehr.
Sport ist gesund – beeinträchtigt aber bei vielen Menschen den Schlaf, wenn er zu spät am Abend betrieben wird. Ähnlich wie Kaffee und Nikotin regt der Sport das sympathische Nervensystem an und sorgt damit für Stress. Bis die Aktivität des sympathischen Nervensystems wieder im »Normalzustand« ist, dauert es mehrere Stunden. Auch andere körperliche oder geistige Belastungen sowie belastende Gedanken können den Schlaf beeinflussen. Eine Pufferzone zwischen Alltag und Zubettgehen zu schaffen, kann hier helfen. Belastende Gedanken sind auch in einem Notizbuch oder Tagebuch gut aufgehoben.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – deshalb können Rituale helfen, den Körper auf das Schlafengehen vorzubereiten. Ob Sie die Heizung ausdrehen oder die Haustüre abschließen, die Zähne putzen oder den Schreibtisch aufräumen, spielt keine Rolle. Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Länger als 30 Minuten sollte das Ritual jedoch nicht dauern.
Wenn Menschen ohne eine Schlafstörung ein Bett sehen, stellt sich ihr Körper auf das Zubettgehen ein: der Blutdruck sinkt und sie werden müde. Bei Menschen, die das Bett außer zum Schlafen und für sexuelle Aktivitäten auch zum fernsehen, essen oder grübeln benutzen, verändert sich die Bedeutung dieses Ortes: sie verbinden ihn zunehmend mit anderen Aktivitäten – auch mit negativen. Bei Menschen mit chronischen Schlafstörungen kann es passieren, dass schon der Anblick eines Betts den Blutdruck steigen lässt – oder mit anderen Worten Stress verursacht.
Viele Menschen werden nachts wach und überlegen, was sie tun sollen: aufstehen oder liegen bleiben? Hier gilt: Wer das Wachliegen als quälend empfindet, sollte aufstehen und einer ruhigen Beschäftigung nachgehen. Dabei sollte das Licht nicht hell sein, da helles Licht zusätzlich wach macht und sogar die innere Uhr verstellen kann. Weil der Blick auf die Nachttisch-Uhr ebenfalls Stress auslösen kann (»Drei Uhr – wie soll ich bloß morgen ausgeschlafen sein?«), empfiehlt es sich, den Wecker einfach umzudrehen. Wer das Wachliegen hingegen nicht als quälend empfindet, kann beruhigt liegen bleiben. In beiden Fällen ist es aber nicht angeraten, etwas zu essen. Der menschliche Körper hat ein gutes Gedächtnis und möchte schon nach kurzer Zeit immer wieder nachts gefüttert werden.
Nach dem Aufstehen ist es ideal, sich eine halbe Stunde dem Tageslicht auszusetzen. Das hilft, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren und die Stimmung aufzuhellen. Dies ist übrigens auch an einem bedeckten Tag immer noch deutlich heller als eine künstliche Raumbeleuchtung.
Für die Schlafhygiene förderlich ist schließlich auch die Atmosphäre im Schlafzimmer. Dazu gehören eine Zimmertemperatur von höchstens 18°, eine gute Matratze und möglichst viel Ruhe.
Text: Birgit Schlepütz
Quelle:
www.psychologie.tu-dresden.de ,
Reiner Wilkening, zusammengestellt nach: Müller & Paterok: Schlaftraining. Ein Therapiemanual zur Behandlung von Schlafstörungen
Der Begriff der Schlafhygiene fasst alle Maßnahmen und Verhalten zusammen, die einen gesunden Schlaf fördern. Auch ICD-Patienten können von den Vorschlägen und Tipps für einen gesunden Schlaf profitieren. All diese Tipps sind übrigens nicht dazu gedacht, auf die ein oder andere lieb gewonnene Gewohnheit zu verzichten und ein fades, ödes Leben zu führen. Sie sollen im Gegenteil dabei helfen, dass auf eine gute Nacht ein aktiver und erfüllter Tag folgen kann.
Damit der Körper in einem gleichen biologischen Rhythmus bleiben kann, sollte jeder versuchen, regelmäßig zur gleichen Zeit aufzustehen und zu Bett zu gehen.
Schlafphasen von mehr als acht Stunden pro Nacht oder längere Schlafphasen während des Tages können Schlafstörungen verstärken. Ein »Tages-Nickerchen« sollte vor 15 Uhr stattfinden, und nicht länger als 30 Minuten dauern. Dann hebt es nicht nur die Stimmung, sondern verhindert auch Einschlafstörungen am Abend.
Alkohol hilft zwar manch einem beim Einschlafen, beeinträchtigt aber in der Regel das Durchschlafen. Dies gilt besonders für die zweite Nachthälfte. Trinken Sie deshalb etwa zwei Stunden vor dem Zubettgehen keinen Alkohol mehr.
Sport ist gesund – beeinträchtigt aber bei vielen Menschen den Schlaf, wenn er zu spät am Abend betrieben wird. Ähnlich wie Kaffee und Nikotin regt der Sport das sympathische Nervensystem an und sorgt damit für Stress. Bis die Aktivität des sympathischen Nervensystems wieder im »Normalzustand« ist, dauert es mehrere Stunden. Auch andere körperliche oder geistige Belastungen sowie belastende Gedanken können den Schlaf beeinflussen. Eine Pufferzone zwischen Alltag und Zubettgehen zu schaffen, kann hier helfen. Belastende Gedanken sind auch in einem Notizbuch oder Tagebuch gut aufgehoben.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – deshalb können Rituale helfen, den Körper auf das Schlafengehen vorzubereiten. Ob Sie die Heizung ausdrehen oder die Haustüre abschließen, die Zähne putzen oder den Schreibtisch aufräumen, spielt keine Rolle. Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Länger als 30 Minuten sollte das Ritual jedoch nicht dauern.
Wenn Menschen ohne eine Schlafstörung ein Bett sehen, stellt sich ihr Körper auf das Zubettgehen ein: der Blutdruck sinkt und sie werden müde. Bei Menschen, die das Bett außer zum Schlafen und für sexuelle Aktivitäten auch zum fernsehen, essen oder grübeln benutzen, verändert sich die Bedeutung dieses Ortes: sie verbinden ihn zunehmend mit anderen Aktivitäten – auch mit negativen. Bei Menschen mit chronischen Schlafstörungen kann es passieren, dass schon der Anblick eines Betts den Blutdruck steigen lässt – oder mit anderen Worten Stress verursacht.
Viele Menschen werden nachts wach und überlegen, was sie tun sollen: aufstehen oder liegen bleiben? Hier gilt: Wer das Wachliegen als quälend empfindet, sollte aufstehen und einer ruhigen Beschäftigung nachgehen. Dabei sollte das Licht nicht hell sein, da helles Licht zusätzlich wach macht und sogar die innere Uhr verstellen kann. Weil der Blick auf die Nachttisch-Uhr ebenfalls Stress auslösen kann (»Drei Uhr – wie soll ich bloß morgen ausgeschlafen sein?«), empfiehlt es sich, den Wecker einfach umzudrehen. Wer das Wachliegen hingegen nicht als quälend empfindet, kann beruhigt liegen bleiben. In beiden Fällen ist es aber nicht angeraten, etwas zu essen. Der menschliche Körper hat ein gutes Gedächtnis und möchte schon nach kurzer Zeit immer wieder nachts gefüttert werden.
Nach dem Aufstehen ist es ideal, sich eine halbe Stunde dem Tageslicht auszusetzen. Das hilft, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren und die Stimmung aufzuhellen. Dies ist übrigens auch an einem bedeckten Tag immer noch deutlich heller als eine künstliche Raumbeleuchtung.
Für die Schlafhygiene förderlich ist schließlich auch die Atmosphäre im Schlafzimmer. Dazu gehören eine Zimmertemperatur von höchstens 18°, eine gute Matratze und möglichst viel Ruhe.
Text: Birgit Schlepütz
Quelle:
www.psychologie.tu-dresden.de ,
Reiner Wilkening, zusammengestellt nach: Müller & Paterok: Schlaftraining. Ein Therapiemanual zur Behandlung von Schlafstörungen
Ein großes Thema für viele Defi-Träger_innen ist die Einnahme des Wirkstoffs Amiodaron. Er wird häufig verordnet und steuert den Rhythmus des Herzens gut – bleibt allerdings nicht ohne Nebenwirkungen. Diese wirken zum Teil schwer – nicht zuletzt, weil der Wirkstoff sich im Körper sammelt. So erleben fast alle Patienten, die das Medikament länger als ein halbes Jahr einnehmen, dass sich in ihrer Hornhaut Mikropartikel des Wirkstoffs angesammelt haben und das Sehen beeinträchtigen. Andere Patienten reagieren überempfindlich auf Licht, haben erhöhte T4-Werte sowie verminderte T3-Werte oder entwickeln eine Fehlfunktion der Schilddrüse. Auch auf die Lunge, die Nieren oder den Magen-Darm-Trakt kann Amiodaron wirken.
Die Zahl von Patienten mit Herzschrittmachern und implantierbaren Cardioverter/Defibrillatoren (ICD) steigt aufgrund wachsender Indikationsstellungen stetig. 2012 wurden in Deutschland ca. 78.000 Herzschrittmacher und 30.000 ICDs implantiert. Ebenfalls wächst die Patientengruppe mit neu aufgetretenen Krebserkrankungen. Ein wichtiger Bestandteil der Krebstherapie ist die Strahlentherapie. Ca. 40 bis 70% aller Patienten mit Krebserkrankungen werden im Verlauf ihrer Erkrankung bestrahlt.
Die Kombination beider Therapieformen, also die Bestrahlung von Patienten mit implantiertem Herzschrittmacher oder ICD muss unter dem Aspekt der Patientensicherheit sehr genau überprüft werden, da es zu Funktionsstörungen bis hin zu vollständigen Funktionsverlusten mit schweren Folgen kommen kann.
Erfahren Sie hier, in welchem Zusammenhang der Vorhofkammer-Knoten (AV-Knoten) zum Vorhofflimmern steht und was unter der AV-Knoten-Ablation zu verstehen ist.
Dronedaron (Handelsname Multaq®) ist ein Medikament zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmikum). Es ist aktuell nach den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zugelassen zur Therapie von anfallsartig (paroxysmal) auftretendem Vorhofflimmern bei Patienten, bei denen keine deutliche Einschränkung der Herzfunktion vorliegt. Nicht angewendet werden sollte Dronedaron bei Patienten, bei denen permanentes Vorhofflimmern vorliegt oder bei denen eine deutliche Einschränkung der Pumpleistung des Herzens diagnostiziert wurde. Eine Umstellung von Antiarrhythmika auf Dronedaron sollte nur nach Rücksprache mit dem betreuenden Kardiologen erfolgen.
Über eine normale Telefonleitung werden die Daten von Ihrem Defibrillator bzw. Schrittmacher per Knopfdruck oder vollautomatisch an den behandelnden Kardiologen übertragen. Die übertragenen Daten können auf einer geschützten Internetseite gesehen und bewertet werden. Dabei werden folgende Informationen empfangen:
NT-proBNP ist ein in den Herzmuskelzellen gebildetes Protein, das als diagnostischer Marker der Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Es entsteht aus der Spaltung von pro-BNP in NT-proBNP und BNP (Brain Natriuretic Peptide). Seine eigentliche Wirkung ist eine Entspannung der glatten Muskulatur wie auch eine Erhöhung der Harnausscheidung in der Niere. Die Höhe der BNP-Konzentration im Blut korreliert mit dem Schweregrad einer Herzschwäche. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie gibt als Normwerte beim Gesunden für BNP < 100 pg/ml und für NT-proBNP < 400 pg/ml an, wobei der Normbereich vom Alter und Geschlecht abhängig ist.
Autorin: Dr. Julia Köbe, UKM
Die NYHA-Klassifikation ist ein Schema zur Einteilung körperlicher Beschwerden durch Herzkrankheiten. Die Einteilung beschreibt die Symptomatik, gibt aber keinen Anhalt für die Ursache der Herzerkrankung. Der Name der Klassifikation leitet sich von der New York Heart Association (NYHA) ab, die dieses Schema veröffentlichte.
Die HCM ist eine angeborene Erkrankung und gehört zur Gruppe der Herzmuskelerkrankungen. Sie ist charakterisiert durch eine meist asymmetrische Verdickung (Hypertrophie) der Muskulatur der linken Herzkammer. Bei einem Teil der Fälle kommt es zu einer unter Belastung zunehmenden Verengung der linksseitigen Ausflussbahn und im Verlauf zu einer Versteifung des Herzmuskels. Hauptbeschwerden sind Luftnot unter Belastung sowie teilweise gefährliche Herzrhythmusstörungen. Zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod wird bei manchen Patienten ein ICD implantiert. Bei welchem Patienten letztlich die Implantation eines ICD notwendig ist, hängt von vielen zusätzlichen (Risiko-)Faktoren ab und sollte vom behandelnden Ärzteteam gemeinsam mit dem Patienten entschieden werden.