Aus dem Josephs-Hospital in Warendorf war Oberarzt Dr. med. Norbert Wistorf angereist, um mit seinen rund 25 Gästen über ihre Medikamente zu sprechen. Dem Kardiologen lag dabei daran, zu erläutern, warum sie ihre jeweilige Therapie erhalten und was diese erreichen soll. Dazu ging Dr. Wistorf zunächst auf einzelne Herzkrankheiten ein, bevor er die individuellen Fragen der Teilnehmenden aufgriff. Diese können hier im Einzelnen nicht wieder gegeben werden. Nur so viel: Die Teilnehmenden waren so interessiert, dass sie am liebsten noch viel länger weiter gemacht hätten.
Viele Menschen haben Angst vor einer Vollnarkose. Nicht, weil sie Narkosemitteln oder Ärzten misstrauen, sondern weil sie damit Gefühle von Ausgeliefert-Sein und Kontrollverlust verbinden. Dr. med. Antje Gottschalk war deshalb in den September-Gesprächskreis gekommen, um davon zu erzählen, was während einer Vollnarkose so alles „passiert“, damit nichts passiert. Dies alles in einer sehr vertrauensvollen und beruhigenden Atmosphäre, in der ihr die 35 Teilnehmenden gespannt zuhörten. Zwei Stunden berichtete die Oberärztin und stellvertretende Leiterin der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie im Universitätsklinikum Münster (UKM) im Detail über alle Phasen der Narkose – und über die Checks und Gegen-Checks im Operationssaal, auf die Patienten während einer Vollnarkose vertrauen können. Vorsitzende Angelika Däne sagte über den Nachmittag: „Mich hat es sehr berührt, was alles für uns geschieht, während wir schlafen.“
Wenn die Adern und Gefäße krank sind, die unser Herz mit Blut versorgen, spricht man von einer Koronaren Herzkrankheit, kurz: KHK. Deutschlandweit leiden rund 2,5 Mio. Frauen und 3,5 Mio. Männer an einer KHK, die sich als ischämische Herzkrankheit, als akuter Myokardinfarkt oder in Form einer Herzinsuffizienz äußern kann. Besorgniserregend ist, dass es viele Menschen gibt, die gar nicht wissen, dass sie ebenfalls betroffen sind! Alleine deshalb ist Aufklärung geboten, denn hierzulande sterben mehr Menschen an erkrankten Herzkranzgefäßen als an Krebs. Dr. Stefan Lange, Chefarzt am UKM Marienhospital Steinfurt, sprach auf der diesjährigen Defi-Tagung darüber, wie man die Symptome einer KHK erkennt und welche modernen Methoden der Therapie heute angewendet werden.
Ist das komplett unter der Haut platzierte Aggregat, das ohne implantierte Elektroden auskommt, überhaupt bei jedem Patienten einsetzbar? Und schließlich: Hat der S-ICD® nur Vorteile oder gibt es auch Nachteile? Wenn ja, welche sind es? Um diese Fragen zu klären, widmete sich Dr. Julia Köbe – Kardiologin an der Klinik für Kardiologie II am Universitäts Krankenhaus Münster – in ihrem gut besuchten Arbeitskreis zunächst der Geschichte um die Entwicklung des S-ICD®. Dabei ging sie auf die aktuelle Hardware, die Implantation und die Funktionsweise des Aggregats ein. Schließlich verglich sie den konventionellen ICD zum S-ICD® 5 inklusive ihrer Vor-und Nachteile und gab einen Ausblick zu den speziellen Aspekten des S-ICD®. Wie gewohnt, ging sie dabei immer auch auf die speziellen Fragen der Teilnehmer_innen ein.
Vielen ist Dr. Daniel Zandt noch als Referent eines Gesprächskreises bekannt, in dem es um die Herzschwäche ging – oder Herzinsuffizienz, wie sie medizinisch heißt. Seit 2015 behandelt der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Notfall- und Sportmediziner in seiner eigenen Kardiologischen Facharztpraxis in Lengerich vor allem alle Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sowie der Gefäße. Weitere Schwerpunkte sind die Prävention und die Sportkardiologie. Auch zur Tagung war Dr. Zandt nach Münster gekommen, um mit den Patienten sowohl über diese Volkskrankheit zu sprechen, als auch über die Möglichkeiten der Prävention. Denn Patienten können selbst einiges tun, um ihre Situation zu verbessern. So entstand eine rege Gesprächsrunde, die nicht nur medizinisch aufklärte, sondern auch dazu ermutigte, selbst gegen die Herzschwäche aktiv zu werden.
Wenn es um den Defi geht, denken viele zuerst an seine Qualität als Lebensretter. Was er außerdem für ICD-Patienten leisten kann – dieser grundsätzlichen Frage widmete sich Dr. med. Christian Reiner, Leiter der Elektrophysiologie des St. Franziskus-Hospitals in Münster, beim letzten Gesprächkreis vor der Sommerpause. Rund 30 Patienten und Angehörige kamen trotz der hochsommerlichen Temperaturen zu seinem Vortrag in die Akademie Franz Hitze Haus. Belohnt wurden sie mit einem spannenden Vortrag sowie einem angeregten Arzt-Patienten-Austausch, bei dem Dr. Reiner mit großer Empathie und in leicht verständlichen Worten auf alle Fragen der Gäste einging. Deutlich wurde an diesem Abend vor allem das Anliegen des Kardiologen, eine Therapie stets von der Grunderkrankung eines Patienten ausgehend zu behandeln sowie den ICD möglichst so zu programmieren, dass inadäquate Schocks vermieden werden.
Das Fachprogramm des zweiten Tages begann mit einem Impulsvortrag, der die Implantation von ICDs aus herzchirurgischer Sicht beleuchtete. Referent war Dr. Andreas Löher, Leitender Oberarzt im Department für Herz- und Thoraxchirurgie im Universitätsklinikum Münster. Er erläuterte den Unterschied zwischen einem klassischen ICD, der im Schulterbereich eingesetzt wird und einem S-ICD, der unter der Haut – also subkutan – eingesetzt wird. Außerdem ging er darauf ein, welche Operationen aus seiner Sicht unbedingt in herzchirurgische Hand gehören und wann Elektroden unbedingt herausgenommen werden sollten. Nach seinem Impulsvortrag beantwortete Dr. Löher einige Fragen.
Vor vier Jahren hat Nils Büdenbender uns seine Geschichte erzählt. Sie begann mit seiner Mutter, deren EKG bei einer kardiologischen Untersuchung auf eine erbliche Herzkrankheit hindeutete. Daraufhin wurden auch Nils, sein Bruder und seine Oma untersucht. Und bei allen dreien lautete der Befund: Brugada-Syndrom. Dabei handelt es sich um einen Gendefekt, der zum Plötzlichen Herztod führen kann. Weil er die einzig wirksame Therapie ist, tragen in der Familie Büdenbender jetzt drei Generationen einen Defi. Nils geht offen mit seiner Erkrankung um und hat uns auf der Tagung einige Fragen beantwortet.
Zum Gesprächskreis am 4. Mai 2018 war Dr. Markus Engelen gekommen. Er ist Kardiologe am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Schüchtermann-Kliniken am Standort Osnabrück. Dort arbeitet er mit zwei weiteren Kardiologen, einem Facharzt für Pneumologie und einem Psychologischen Psychotherapeuten zusammen und macht dort neben der konservativen Kardiologie unter anderem auch Defi-Abfragen. Zuvor war er lange Zeit in der HTX- und Herzinsuffizienz-Ambulanz des Universitätsklinikums Münster (UKM) tätig und kennt deshalb sowohl die klinische Nachsorge nach einer Defi-Implantation als auch die Perspektive eines niedergelassenen Kardiologen. Die rund 30 Gästen erfuhren von Dr. Engelen, warum die reine Defi-Abfrage seiner Meinung nach den Besuch bei einem Kardiologen nicht ersetzt.
Immer wieder hört man: Der Defi verursacht Schulterprobleme. Ganz so stimmt das nicht, wusste Liz Kühlert in ihrem Arbeitskreis „Defi und Schulter“ zu berichten. Sie ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie im Mathias-Spital in Rheine und in ihrem Arbeitskreis ging es in der Hauptsache um die Sorge, die viele Defi-Patienten haben, dass der Defi Schultererkrankungen befördert oder auch die Behandlung von typischen Schultererkrankungen bzw. Schulterverletzungen beeinträchtigen kann. Im Anschluss an den Arbeitskreis fasste Liz Kühlert die Ergebnisse kurz zusammen.
Mehrere Entwickler bieten inzwischen Apps an, mit denen im Falls eines Falles die wichtigsten medizinischen Daten auf dem Handy angezeigt werden.
Ergänzt werden dies Angebote auch durch Notfall-Armbänder oder Notfall-Katen, auf denen die wichtigen Daten stehen, die Rettungskräften eine schnelle Hilfe ermöglichen.
Weiter Informationen für Android-Nutzer/innen: https://notfall-id.de/
iPhone-Nutzer/innen können mit der Health-App eine ähnliche Funktion einrichten.