Über das geeignete Rettungsmittel entscheidet die angerufene Rettungsleitstelle. Bei Patienten mit implantierten ICD wird häufig der Notarzt mitalarmiert. Es ist daher sinnvoll, das Vorhandensein eines ICD im Notruf zu erwähnen.

Viele ICD-Patienten berichten, dass die Mitarbeiter des Rettungsdienstes unsicher auf das Vorhandensein eines ICD reagieren, besonders bei erfolgten Schockabgaben. Woher kommt das? Zunächst ist die ICD-Therapie zwar sicher nicht mehr neu, aber für Ärzte, die nicht täglich mit den Geräten zu tun haben, nicht immer einfach zu verstehen. Dies gilt noch mehr, wenn der Notarzt aus einem Fach kommt, dass mit ICD-Patienten in der täglichen Arbeit wenig zu tun hat. Der Umgang mit ICD ist erst seit Neuestem Inhalt der Fortbildungskurse, die jeder Notarzt vor seiner Zulassung zum Dienst zu besuchen hat. Nur einzelne Anbieter dieser Kurse haben das Thema schon seit längerer Zeit aufgegriffen.

Dies führt nicht selten zur Unsicherheit darüber, wie ICD funktionieren, welche Maßnahmen bei Auftreten von Rhythmusstörungen einzuleiten sind und welche Maßnahmen bei technischen Problemen wie unnötigen Schockabgaben zu ergreifen sind. Auch sind nicht alle arztbesetzten Rettungsmittel mit  Magneten zur zeitweiligen Inaktivierung des ICD bei technischen Problemen ausgestattet.

Eine Verbesserung der Situation kann durch Schulung der ärztlichen und nichtärztlichen Rettungsdienstmitarbeiter im Umgang mit ICD und mit ICD-Patienten erreicht werden.

Zusammenfassend einige Ratschläge zum Verhalten von Patienten mit ICD

  • Notruf 112 bei mehrfacher Schockabgaben in kurzer Folge, Schmerzen im Brustkorb, die länger als wenige Minuten andauern und bei schwerer Luftnot
  • im Notruf den ICD erwähnen
  • ICD-Ausweis bereithalten und in die Klinik mitnehmen
  • Medikamentenliste (falls vorhanden) ebenfalls mitnehmen