Die Position der DefibrillationselektrodenDie Position der DefibrillationselektrodenDie beiden Klebeelektroden, auch Defibrillationselektroden oder Fast-Patches genannt, werden bei Jugendlichen und Erwachsenen unter dem rechten Schlüsselbein und unter der linken Achselhöhle in der sogenannten Anterior-Anterior-Position anterolateral angebracht. Nach dem Anlegen der Klebeelektroden analysiert eine Software im AED den Herzrhythmus. Wird Kammerflimmern oder eine Ventrikuläre Tachykardie erkannt, wird die Defibrillation freigeschaltet. Das Gerät gibt dann einen Elektroschock ab, nachdem der Anwender die Schock-Taste gedrückt hat. Wird eine Asystolie (Nulllinie) erkannt, unterstützt ein AED den Ersthelfer bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Hinweisschild auf öffentlichen DefibrillatorHinweisschild auf öffentlichen DefibrillatorJe nach Funktionsumfang unterstützen AEDs den Laienhelfer durch optische Anweisungen wie das Aufleuchten von LEDs oder das Darstellen von Handlungsaufforderungen in einem digitalen Display, durch akustische Anweisungen wie klare sprachliche Aufforderungen des Gerätes zu bestimmten Aktionen, mit Piktogrammen, mit der Darstellung der Position der Klebeelektroden, durch ein eingebautes Metronom oder durch eine Auswertung und Bewertung der Kompressionstiefe und -frequenz durch einen zusätzlichen Beschleunigungssensor.[1] Es gibt auch Varianten für die semiprofessionelle Anwendung mit Darstellung einer EKG-Ableitung oder mit integriertem Pulsoximeter.

Besonderheiten bei Kindern und Kleinkindern

Für Kinder und Kleinkinder unter 8 Jahren gibt es für viele AEDs eigene Defibrillationselektroden. Diese sind nicht nur kleiner, sondern werden im Gegensatz zu Jugendlichen oder Erwachsenen auf die Brust sowie auf den Rücken geklebt – die sogenannte Anterior-Posterior-Position. Diese Defibrillationselektroden werden in der Regel vom Gerät automatisch erkannt und die Energieabgabe für die Defibrillation entsprechend abgesenkt.

Defibrillator am Londoner Flughafen HeathrowDefibrillator am Londoner Flughafen HeathrowUm eine möglichst frühzeitige Defibrillation zu erreichen, werden zunehmend öffentlich erreichbare Defibrillatoren (public access defibrillators, PAD) eingesetzt, etwa in Einkaufszentren, Flughäfen, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Gebäuden. Bei diesen Geräten handelt es sich um automatisierte externe Defibrillatoren, die den Anwender mit Sprachanweisungen führen und in der Regel Anweisungen zur dann zwingend notwendigen, kardiopulmonalen Reanimation geben. Defibrillatoren sind allerdings nicht in der Lage, die beim Herz-Kreislauf-Stillstand zwingend notwendigen Herzkompressionen zu ersetzen. Sie können lediglich die Anweisungen zur Vorgehensweise geben.

Meist sind die AEDs an Informationsschaltern, in Portierlogen etc. untergebracht, damit sofort geschultes Personal zur Verfügung steht. Frei erreichbar angebrachte Defibrillatoren (vergleichbar mit Feuerlöschern) können mit einem Alarmsystem verbunden sein, um automatisch einen geschulten Helfer zu rufen oder Diebstähle zu verhindern. Im amerikanischen Raum sind AEDs schon sehr weit verbreitet, aber auch in Europa ist ein deutlicher Trend zu PAD zu erkennen. In Deutschland sind AEDs zum Beispiel in den Haltestellen der Münchner U-Bahn vorhanden. Die Björn-Steiger-Stiftung in Deutschland engagiert sich mit ihrer Aktion "Kampf dem Herztod" besonders, auch in Österreich werben viele Hilfsorganisationen wie das Österreichische Rote Kreuz oder der Arbeiter-Samariter-Bund für die vermehrte Anschaffung und Installation von PAD.

Rechtliche Situation

Der Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED) durch Laien im Rahmen der Ersten Hilfe ist rechtlich unbedenklich. Für die Anwendung von AED im Rahmen der betrieblichen Erste-Hilfe-Organisation sind das Medizinproduktegesetz (MPG) und die Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) maßgeblich. Der AED ist nach dem MPG ein aktives Medizinprodukt. Das organisierte und planmäßige Vorhalten eines AED fällt unter die Bestimmungen der MPBetreibV. Der Betriebsarzt hat nach dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) die ärztliche Fachaufsicht über die Implementierung von AED im Rahmen der betrieblichen Ersten Hilfe.

 

Quelle: Wikipedia.de

Foto: Rama, CeCILL, via Wikimedia Commons