Endlich – so entstand der Eindruck – waren die schlimmsten Corona-Jahre überwunden und die Wiedersehensfreude riesig. Wer die Patiententagungen häufiger besucht, der kennt diese Stimmung und kommt unter anderem auch deswegen gerne nach Münster in die Akademie Franz Hitze Haus. Ähnliches gilt für Mediziner oder andere Expertinnen, die als ehrenamtliche Referenten die Tagung fachlich so hochwertig machen.

Eröffnung

Der erste Redeplatz zur Eröffnung der Tagung gebührt traditionell der „Hausherrin“ Maria Kröger. Sie begrüßte alle Gäste herzlich im Namen der Akademie Franz Hitze Haus und bedankte sich bei der Herz In Takt Defi-Liga e.V. für die erneut gute und konstruktive Zusammenarbeit zum Wohl der Veranstaltung. Diesem Dank schloss sich auch der Leitende Oberarzt der Klinik für Rhythmologie des Universitätskrankenhauses Münster (UKM), Dr. med. Florian Reinke, an. Sowohl die Klinik für Rhythmologie als auch Dr. Reinke persönlich als Mitglied des medizinischen Beirats der Defi-Liga unterstützen deren Arbeit seit Jahren aktiv und ehrenamtlich. Auch Dr. Reinke betonte die gute Zusammenarbeit und machte aus seiner Sicht deutlich, wie hilfreich die Verzahnung der kardiologischen Arbeit und der Selbsthilfearbeit für viele Patienten sei. Die Vorsitzende Angelika Däne griff in ihrer Begrüßungsrede schließlich den Leitgedanken der Defi-Liga auf, dass niemand alleine so gut sei, wie alle zusammen – und die Defi-Liga alles daransetze, niemanden mit offenen Fragen alleine zu lassen.

Die Hauptvorträge werfen Schlaglichter

  • Zum Auftakt der Tagung sprach Prof. Dr. med. Gerold Mönnig, Chefarzt der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde, über die Entwicklung der Defibrillatoren im Laufe der Zeit.
  • Dr. med. Markus Burgmer, Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der LWL-Kliniken in Münster wendete sich mit seinem Impulsreferat der Frage zu, wie man mit lebensverändernden Situationen seelisch gut umgehen kann.

Arbeitskreise ermöglichen einen genauen Blick

Die Arbeitskreise nahmen in diesem Jahr den Defi als medizinische Errungenschaft mit all seinen Varianten und Vorzügen – aber auch seinen Nachteilen – in den Blick.

  • Dr. med. Sharham Ramtin, Kardiologe am St. Franziskus-Hospital in Münster schaute mit seiner Gruppe auf die „Achillesferse“ des Defibrillators: die Elektrode.
  • Tobyson Pulickal aus der Praxis Cardio Concept in Oelde erläuterte den Gästen seines Arbeitskreises alles zum Thema Nachsorge.
  • Dr. med. Fatih Güner aus dem Universitätsklinikum Münster beantwortete mit einfach zu verstehenden Erklärungen alle Fragen rund um den S-ICD und den Status Quo seiner technischen Entwicklung.
  • Mit der Frage „Defi-Schock – was jetzt?“ hatte Dr. med. Stefan Gunia ein Thema auf die Agenda gesetzt, das so viele Teilnehmende interessierte, dass etliche Stühle herbeigeholt werden mussten.
  • Ernährungsexpertin Birgit Blumenschein aus Münster bewies in ihrem Arbeitskreis „Optimales Trinken“ wieder einmal, mit welcher Verve und Fröhlichkeit man über die Pumpleistung des Herzens in Abhängigkeit von der täglichen Flüssigkeitszufuhr sprechen kann.
  • Neu waren in diesem Jahr zwei Arbeitskreise mit dem Titel Defibrillator von A bis Z. Unter der Leitung von Dr. med. Florian Reincke und Angelika Däne am Samstag sowie Thorsten Schippmann am Sonntag konnten dort alle Fragen und Themen zur Sprache kommen, die nicht durch einen der Arbeitskreise abgedeckt waren.

Austauschen, Informieren, Lachen

Die Gespräche während der Pausen waren lebhaft.Die Gespräche während der Pausen waren lebhaft. Foto: © I. Kamelle-NiesmannBesonders erfreulich war, dass in diesem Jahr wieder alle Herstellerfirmen von Defis einen Stand aufgebaut hatten. Viele Tagungsgäste nutzten die Gelegenheit, sich mit den Mitarbeitenden der Firmen individuell über „ihre Defis“ auszutauschen.

Als richtig und wichtig hat sich zudem erwiesen, am Samstagabend kein Programm mehr anzubieten. Der Wunsch, mal wieder einen entspannten Abend unter Gleichgesinnten zu verbringen, an dem viel und herzlich gelacht wird. Das tat vor allem der Seele gut, die ja bekanntlich auch besser drauf ist, wenn sie gesund ist…

Bleibt als erster kurzer Rückblick noch zu erwähnen, dass vor Tagungsbeginn die jährliche Mitgliederversammlung stattfand und das Fazit von Angelika Däne, Vorstandsvorsitzende der Defi-Liga, nach dem Tagungswochenende lautete: „So viel Lachen und Freude war lange nicht. Das hat allen richtig gutgetan.“

Rückblick auf die Jahrestagung 2023

Text: Birgit Schlepütz